Der Bereich An den Kranen war über Jahrhunderte der Hafenplatz Bambergs am linken Arm der Regnitz – in Sichtweite des Alten Rathauses [5]. Der Name verweist auf die zwei gusseisernen Drehkräne und die sorgfältig aus Natursteinquadern gefügte Kaimauer, die heute als deutlichste Relikte dieser Hafenfunktion erhalten sind [5]. Bereits 1156 verlieh Kaiser Friedrich I. Barbarossa der Stadt das Stapelrecht: Von da an mussten Schiffe, die durch Bamberg fuhren, anhalten und ihre Waren drei Tage zum Verkauf anbieten – ein wichtiger Impuls für Handel und Umschlag an dieser Stelle [1][2][3][4].
Highlights
- Zwei Drehkräne: Die bestehenden Kräne stammen nicht aus dem Mittelalter, sondern wurden im Zuge des Baus des Ludwig‑Donau‑Main‑Kanals gefertigt (ein Exemplar 1849, das zweite 1864, beide von der Firma Johann Wilhelm Spaeth); typisch sind Gusseisen, Ausleger und Blechhaube [5].
- Kaimauer & Hafenstimmung: Die Naturstein‑Kaimauer macht die ehemalige Funktion als Verkehrsmittelpunkt der Stadt anschaulich [5].
- Blicke über die Altstadt: Von hier öffnen sich Aussichten zum Alten Rathaus, zu den Domtürmen und zum Kloster St. Michael [3][1].
- Nachbarschaft Schlachthaus: Das Schlachthaus von 1741/42 (Giebel mit Ochsenfigur) steht direkt am Kranen; heute nutzt es die Universität Bamberg [5][1].
Geschichte in Kürze
Als Anlege‑ und Umschlagplatz ist der Kranen seit dem Spätmittelalter bezeugt [5][4]. Die wirtschaftliche Bedeutung stieg mit dem Stapelrecht von 1156, das Händler drei Tage zum Warenangebot verpflichtete [1][2][3][4]. Der moderne Ausbau erfolgte im 19. Jahrhundert: Im Kontext des Ludwig‑Donau‑Main‑Kanals (Fertigstellung 1846) wurden die heute sichtbaren Eisenkräne installiert; Bamberg und Kelheim fungierten als Endhäfen der Wasserstraße [5].
Bis 1912 wurden am Kranen Lastkähne entladen; danach verlagerte sich der Güterumschlag schrittweise [4]. Heute dient der Ort u. a. als Anlegestelle für Ausflugsschiffe, die Stadtansichten vom Wasser aus ermöglichen [5].
Architektur & Details entdecken
Die Drehkräne sind funktionsfähige Technikdenkmäler des 19. Jahrhunderts: Gegossene Eisenkonstruktion, drehbarer Ausleger und ein schützendes Blechdach stehen exemplarisch für die Ingenieurskunst der Kanalzeit [5]. Zusammen mit der Kaimauer lässt sich die logistische Choreografie der Hafenarbeit nachvollziehen – vom Anlegen über das Be‑ und Entladen bis zur Zwischenlagerung [1][5].
Am Rand des Platzes prägt das ehemalige Schlachthaus (1741/42, Paulus Mayer) die Szenerie. Das Gebäude reicht über einer Arkadenreihe bis ans Wasser; der markante Ochse im Giebel diente als sprechendes Zeichen seines Zwecks. Heute wird das Haus – ebenso wie das gegenüberliegende Hochzeitshaus (1610–1612) – universitär genutzt [5][1].
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- Lage & Zugang: Am Kranen, 96047 Bamberg; die Zone ist öffentlich zugänglich und liegt nur wenige Schritte vom Alten Rathaus entfernt [1][5].
- Perspektiven: Für Fotos empfehlen sich früher Morgen oder später Nachmittag; die Blickachse über Fluss und Rathaus ist dann besonders klar [3].
- Heute vor Ort: Aussichtspunkt mit Sitzgelegenheiten; Ausflugsschiffe nutzen den ehemaligen Hafen als Anlegestelle [3][5].
- Hinweis: Bei Hochwasser oder Veranstaltungen können einzelne Uferbereiche zeitweise gesperrt sein – bitte lokale Hinweise beachten.
In der Nähe
- Altes Rathaus – Wahrzeichen über der Regnitz [5].
- Schloss Geyerswörth – Stadtpalais auf der Insel.
- Bamberger Dom – Kaiserdom mit Kaiser‑ und Papstgrab [3][5].
- Michaelsberg – Klosterberg mit weitem Blick [3].
- Klein‑Venedig – ehemalige Fischersiedlung am Ufer.
Über diese Seite: Redaktioneller Überblick zu Geschichte, Technik und Besuchserlebnis; ausschließlich auf verlinkten Quellen basierend. Letzte Prüfung: 03.11.2025.
Quellen
- https://www.bambergguide.de/item/kranen/
- https://www.bayern-lese.de/sehenswuerdigkeiten/oertlichkeiten/am-kranen-bamberg/
- https://www.outdooractive.com/de/poi/steigerwald/-am-kranen-bamberg/61973951/
- https://www.stadt-land-erleben.de/bamberg/s15.htm
- https://pages.et4.de/de/sieben-fluesse-wanderweg/streaming/detail/POI/p_100076018/alter-hafen