Der Gabelmann ist Bambergs bekanntester Treffpunkt: Ein barocker Neptunbrunnen mitten in der Fußgängerzone am Grünen Markt, im Volksmund „Goblmoo/Gablmoo“ genannt – der Name spielt auf den Dreizack an. [1][6] Die Anlage verbindet stadthistorische Bedeutung mit lebendiger Alltagsnutzung: Zwischen Marktständen, Cafés und der nahen St.-Martins-Kirche ist hier zu jeder Jahreszeit Betrieb. [1][4]
Highlights
- Treffpunkt am Grünen Markt: Zentraler Brunnen der Altstadt, seit Jahrhunderten Teil des Marktgeschehens. [1][6]
- Barocke Neptunfigur: Auf Sandsteinpfeiler mit Wappen, umgeben von wasserspeienden Delfinen; Becken mit schmiedeeisernem Gitter. [6]
- Geschichte vor Ort: Nachweis einer Wasserstelle seit 1337; 1566 Errichtung eines Brunnens; 1697/98 Neubau mit Neptunfigur. [1][6]
- Bamberg‑typisch: Der Spitzname „Gabelmann/Goblmoo“ ist fester Teil der Stadtkultur – bis in Mundartdichtung und Lokalgebrauch. [1][6][3]
Geschichte kompakt
An dieser Stelle ist seit 1337 eine Wasserstelle bezeugt; die Versorgung erfolgte über hölzerne Leitungen, die von einer Quelle am Stephansberg quer durch die Stadt bis an den Grünen Markt führten. [1] 1566 setzte der Stadtrat das Vermächtnis des nach Nürnberg verzogenen Bamberger Ratsherrn Ludwig Krug um und errichtete einen neuen Brunnen – der Legende nach gelangte das von Krug gestiftete Geld, von Nürnberg zunächst verweigert, in einer Salzscheibe nach Bamberg. [1][6] Zunächst stand hier ein fahnentragender Brunnenmann, wohl St. Georg, der Stadtritter. [1][2]
Den barocken Neubau veranlasste Fürstbischof Lothar Franz von Schönborn 1697/98; die Neptunfigur schuf Caspar (Johann Kaspar) Metzner. [6][5] Der Brunnen wird über eine rund 1,5 km lange Leitung vom Friedrichsbrunnen gespeist; verantwortlich war Stadtbaumeister Johann Christoph Bissing. [6] Inschriften am Sockel erinnern an den Auftraggeber und die aufwendige Wasserführung durch die Regnitz. [4]
Kriegs- und Nachkriegszeit: 1945 trug die Anlage Schäden davon; Gitter und Spuren wurden bis 1954 beseitigt. Eine umfassende Renovierung 1972 schloss an frühere Maßnahmen an. [4]
Form & Details entdecken
Das rechteckige, verkröpfte Sandsteinbecken wird von einem fein gearbeiteten Gitter eingefasst; am Pfeiler sind vorn das Wappen des Fürstbischofs und rückseitig das Stadtwappen angebracht. [6] Oben steht Neptun mit Dreizack; Delfine speien Wasser in das Becken. [6] Die Figur blickt auf die damals neu entstandene Jesuitenkirche, die heutige St.-Martins-Kirche – ein bewusster städtebaulicher Bezug. [6]
Die Material‑ und Formkontraste sind gut beim langsamen Rundgang zu sehen: vom massigen Becken über die senkrechte Pfeilerachse hinauf zur Figur. Kleine Positionswechsel lassen Proportionen und Details – Ziergitter, Schildformen, Schilfkranz – deutlich hervortreten. Diese Lesart verbindet Kunsthandwerk, Herrschaftssymbole und Wassertechnik zu einem kompakten Stadtbild im Maßstab eines Platzes. [6]
Name, Dialekt & Kultur
Der Spitzname „Gabelmann“ erklärt sich schlicht: Aus dem Dreizack wurde im fränkischen Volksmund eine Gabel („Goblmoo/Gablmoo“). [1][6] Der Ort ist seit langem populärer Stadttreff; in Gedichten des Mundartdichters Hans Morper taucht der Brunnen als Bild der Bamberger Alltagswelt auf. [1][3] Auch lokale Medien und Stadtportale verweisen auf die Rolle als Markenzeichen der Innenstadt. [3][5][7]
Besuch planen
- Lage: Grüner Markt, Fußgängerzone; wenige Schritte zur St.-Martins-Kirche; Sitzmöglichkeiten am Beckenrand. [2][4]
- Zugang: Der Brunnen steht frei zugänglich im öffentlichen Raum; Rücksicht auf Marktbetrieb und Veranstaltungen ist sinnvoll. [1][4]
- Hinsehen lohnt: Achten Sie auf Wappenschilde, Gitterdetails und die Blickachse zur St.-Martins-Kirche. [6]
- Kontext am Platz: Der Pranger befand sich früher am Standort des Brunnens – ein historischer Hinweis auf die Funktion des Marktes als Ort städtischer Ordnung. [2]
Tipps vor Ort
Kommen Sie am Vormittag, wenn Marktbetrieb herrscht: Dann zeigt der Gabelmann seine Rolle als Stadtmittelpunkt besonders anschaulich. [1][4] Für Fotos eignen sich schräg versetzte Positionen am Beckenrand – so treten Gitter, Wappen und Figur grafisch hervor, und die St.-Martins-Kirche lässt sich als Hintergrund einbeziehen. [6] Wer Bambergs Dialekt erleben möchte, bleibt einen Moment an den Stufen: Der Name „Goblmoo/Gablmoo“ fällt hier oft im Vorübergehen. [1][3]
In der Nähe
- Altes Rathaus – Inselstadt‑Wahrzeichen an der Regnitz.
- St. Martin – Jesuitenkirche am Markt.
- Maxplatz – historischer Platz mit Rathaus.
- Klein Venedig – Fischerhäuser an der Regnitz.
- Schloss Geyerswörth – Renaissanceensemble am Wasser.
Über diese Seite: Redaktioneller Überblick zu Geschichte, Architektur und Nutzung des Brunnens; ausschließlich auf verlinkten Quellen basierend. Letzte Prüfung am 03.11.2025.
Quellen
- https://de.wikipedia.org/wiki/Gabelmann
- https://www.bambergguide.de/item/gabelmann/
- https://www.100prozentbamberg.de/sehenswuerdigkeiten/skulpturen-und-kunst/gabelmann-gablmoo
- https://gobamberg.de/sehenswuerdigkeiten/gruener-markt-mit-gabelmann/
- https://www.fraenkischertag.de/organisation/gabelmann/
- https://www.denkmal-bamberg.de/denkmal/216
- https://www.bamberga.de/neptun.htm